Individuelle Förderung in der Eingangsklasse

1. Wer besucht die Eingangsklasse?

Kinder mit sehr hohem Förderbedarf, v.a. in den Bereichen „Sprache“, „phonologische Bewusstheit“ und „Basiskompetenzen Mathematik“, AVWS, hohem Störungsbewusstsein, noch nicht altersgemäßem Arbeitsverhalten, haben die Möglichkeit in einer sogenannten schulinternen "Eingangsklasse" (offizielle Einschulung in das 1. Schuljahr) gefördert zu werden. Diese Kinder können dann, wenn es sprachsonderpädagogisch notwendig erscheint, drei Jahre an der Sprachförderschule unterrichtet werden. Durch die besondere Förderung gelingt es in der Regel auch diesen Kindern, ohne zusätzliche Förderung, nach dem 2. Schuljahr in die zuständige Grundschule zu wechseln.

2. Kompetenzen fördern

Kinder, die unsere Eingangsklasse(n) besuchen, werden in verschiedenen Kompetenzbereichen gefördert, die Grundlagen für den Besuch eines ersten Schuljahres sind. Um diese grundlegenden Voraussetzungen, auch Basiskompetenzen oder Vorläuferfähigkeiten genannt, besser beobachten und beurteilen zu können, wurde eigens für den Eingangsklassenbereich ein schuleigener Kompetenzbogen entwickelt. Dieser hat zum Ziel, die Fähigkeiten genauer einschätzen und beurteilen zu können und die Kinder individuell so zu fördern, dass verzögerte Entwicklungen „in Gang“ kommen. Diese Entwicklungen können die Voraussetzungen für den Lernbereich Deutsch und Mathematik betreffen, aber auch grundlegende motorische und sozial- emotionale Fähigkeiten. Auch der Umfang der sprachlichen Beeinträchtigung mit häufig einhergehenden auditiven Wahrnehmungsstörungen spielt dabei eine Rolle. Um die Kinder zielgerichtet beurteilen zu können, werden diagnostische Erhebungen, meist im Klassenverband, vorgenommen, die neben den unterrichtlichen Beobachtungen zu möglichst objektiven Ergebnissen führen sollen. Auf dieser Grundlage können die Kinder dann individuell und differenziert optimal im Hinblick auf ihre gewünschte Schulreife gefördert werden.

Die sprachliche Diagnostik und Förderung erfolgt durchgehend in Einzel-, Gruppen- und Klassensituationen.

Die Vorläuferfähigkeiten bzw. Basiskompetenzen werden in einem ebenfalls schuleigenen „Arbeitsplan“ für die Eingangsklasse umgesetzt. Der Arbeitsplan beinhaltet Lernbereiche, die sich an den Kompetenzen der Grundschule orientieren und auf den Vorschulbereich zugeschnitten sind und daher das Lernen der Kinder in höchstem Maße aktivieren sollen.

3. Wichtige Kompetenzbereiche:

Im Folgenden werden die wichtigsten Kompetenzen dargestellt. Natürlich sind auch Sport, Sachunterricht, Kunst und RME (wird auch auf der Schulhomepage beschrieben und gilt für alle Klassenstufen) wichtige Schulfächer in der Eingangsklasse

  • Lern- und Arbeitsverhalten: Dabei wird darauf geachtet, das grundlegende Interesse am Lernen zu wecken und sich konzentriert und ausdauernd auf Unterrichtsinhalte einlassen zu können. Außerdem sollen die Kinder lernen, selbstständig, sorgfältig und in einem angemessenen Tempo zu arbeiten.

  • Sozialverhalten: Die Kinder sollen lernen, Regeln einzuhalten, Kritik angemessen zu äußern und diese ggfs. auch auszuhalten. Weiterhin soll die Fähigkeit gefördert werden, anderen zu helfen und mit ihnen zu arbeiten. Es wird außerdem Wert darauf gelegt, eigenes Fehlverhalten einzusehen, aber auch, das Fehlverhalten anderer Kinder zu erkennen und sich dagegen angemessen zu wehren.

  • Basiskompetenzen Deutsch:Um die Voraussetzungen für den späteren Schreibvorgang umzusetzen, werden im sogenannten „Schreibtanz“ flüssige Bewegungsabläufe zunächst ganzkörperlich gefördert, um anschließend entsprechende Schwungübungen in bspw. Schlangen-, Zick- Zack- oder Schleifenlinien auf ein Blatt zu malen und dabei vorgegebene Begrenzungslinien einzuhalten. Dabei ist gleichzeitig auch die Förderung der Stifthaltung bedeutsam. Die Basiskompetenzen für den Lese-und Rechtschreiberwerb (Phonologische Bewusstheit) werden gefördert, indem zunächst z.B. Alltagsgeräusche oder Tierstimmen unterschieden, Reime gefunden, Wörter in Silben segmentiert, und später Anlaute erkannt und unterschieden werden sollen. Von Anfang an lernen die Kinder, den Lauten Buchstaben und entsprechende Handzeichen zuzuordnen. Damit werden neben dem „Hören“ auch andere Lernkanäle genutzt, die den Kindern den Zugang zur „Schrift“ erleichtern sollen. Außerdem wird das Erkennen der Raumlage von Figuren gefördert, um später auch ähnliche Buchstaben (b/d) unterscheiden zu können.

  • Basiskompetenzen Mathematik: In diesem Bereich spielt u.a. die visuelle Wahrnehmung (visuell: Aufnahme und Verarbeitung optischer Reize) eine große Rolle. Gegenstände werden nach Größe, Form, Farbe und Beschaffenheit (Klassifikation) sortiert. Raumbegriffe wie oben/ unten, hinten/ vorne, neben/ zwischen, rechts/ links werden gefördert und spielerisch, z.B. durch Bewegungsspiele, gesichert und angewendet, um die Raumorientierung zu fördern. Zur Förderung des späteren Zahlenfolgegedächtnisses lernen die Kinder, Reihen zu bilden (z.B. Stifte der Größe nach sortieren, Perlen in einem bestimmten Muster auffädeln). Danach lernen die SchülerInnen, Mengen zu erfassen und zu unterscheiden. Sie sollen eine Vorstellung davon entwickeln in welchem Verhältnis die Mengen den Zahlen zugeordnet werden, d.h. sie lernen nicht einfach nur „automatisch“ zu zählen, sondern sie entwickeln einen „Begriff“ von den Zahlen (Mengenverständnis). Sie sollen lernen, sich bei einer Zahl die entsprechende Menge vorzustellen und dabei zunehmend auf visuelle Hilfen verzichten. Dieses „vorstellende Rechnen“ ist sehr wichtig, um sich beim späteren Rechnen Zahlenräume, in denen operiert wird, schnell erschließen zu können.

Insgesamt ist der Motivationsaspekt in der Eingangsklasse von entscheidender Bedeutung. Der Spaß am Lernen soll durch hohe spielerische Unterrichtsanteile und zahlreiche interessante Bewegungseinheiten gefördert werden.

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