Woran erkennt man Sprachentwicklungsstörungen?
Phonetisch-phonologische Ebene (= Aussprache): Laute oder Lautverbindungen fehlen völlig (z.B. Wasser -> Asser), werden durch andere ersetzt (gehen -> dehen) oder werden falsch gebildet (Schaum - Saum)
Morphologisch-syntaktische Ebene (= Wort- und Satzbildung, Grammatik): Wörter und/oder ganze Satzteile werden ausgelassen (Mama Arbeit); die Reihenfolge der Satzglieder ist nicht korrekt (Ich Kindergarten gehen); die Artikel werden unsicher verwendet (die Baum); die Verben werden nicht gebeugt (Papa gehen); Akkusativ und Dativ werden nicht richtig angewendet (Die Puppe liegt in der Kinderwagen); Zeitformen des Verbs werden nicht korrekt gebildet (Ich bin gegeht)
Semantisch-lexikalische Ebene ( =Wortschatz und Sprachverständnis): Es werden Umschreibungen (z.B. das da) und häufig Zeigegesten verwendet. Begriffe werden verallgemeinert (z.B. Pferd für alle Huftiere); die Sätze sind meist sehr kurz und beinhalten keine/wenige Adjektive (Der Hund kommt.); Aussagen, Fragen bzw. Anweisungen werden nicht oder falsch verstanden
Kommunikativ-pragmatische Ebene ( =Gesprächsverhalten und Sprechweise): Hierzu zählen Auffälligkeiten in den Bereichen Mimik, Gestik, Blickkontakt, Lautstärke, Sprechfreude und Gesprächsführung. Der Redefluss kann ebenfalls betroffen sein (Stottern, Poltern). Störungen auf dieser Sprachebene äußern sich u.a. durch ein deutliches Störungsbewusstsein, sprachlichen Rückzug bis hin zur Verweigerung (Mutismus)
Ausführliche Erklärungen zu den einzelnen Sprachebenen erhalten Sie durch das Anklicken der unten eingefügten PDF.